Kreuzweg Alte Ettaler Straße

Zwischen Oberau und Ettal liegt ein ganz besonderer Wanderweg, der mitten durch den Wald führt. Wir haben die Wanderroute zwar vorab auf der Karte wahrgenommen, stiefelten aber dennoch unwissend von Oberau los und sollten schon bald überrascht werden.

Gleich zu Beginn begegneten wir einer Holzskulptur, die uns frech die Zunge hinstreckte. Wir konnten nicht umhin, zu schmunzeln. Gibt es hier einen tieferen Sinn? Hat sie eine besondere Entstehungsgeschichte? Man weiß es nicht so genau.

Der Name Kreuzweg kommt nicht von irgendwo: Entlang des Pfades passiert man Kreuzwegstationen, die dem Kreuzweg Jesus Christus gedenken. Die Steigung des Weges hat es in sich und macht den Aufstieg besonders anstrengend. Allerdings wird man durch die Kreuzwegstationen immer wieder daran erinnert, dass der Kreuzweg Jesu unvergleichbar schwerer war. Zum Glück befinden sich am Rand des Pfades immer wieder einige Bänke, an denen wir Pausen einlegen konnten.

Google Maps versprach uns, dass der Weg von Oberau nach Ettal in nur einer halben Stunde über den Kreuzweg zurückzulegen sei. Doch die Realität sah anders aus. Wir benötigten sicherlich das Doppelte, und es fühlte sich an, als würden wir den halben Tag auf diesem Pfad verbringen. Aber man sagt ja, dass der Weg das Ziel ist, und so gaben wir uns unserem Schicksal hin.

Als die Steigung abnahm und uns das Ortsschild von Ettal begrüßte, hätten wir nicht glücklicher sein können. Völlig erschöpft dachten wir plötzlich an die Statue unten in Oberau. Vielleicht lachte sie uns aus, weil sie wusste, dass wir keine Ahnung hatten, wie fix und fertig wir nach diesem Aufstieg sein würden.

Unsere Bewertung

Nun, die Route ist Mittel zum Zweck und nicht unbedingt der Hotspot im Ammergebirge. Weit und breit gab es weder andere Touristen noch Wanderer, was uns nicht störte. So gab es zumindest keine Zeugen, die uns beim Leiden zusehen konnten.