AIDA-Ausflug: Das Leben der Samen und Rentiere
Einblick in die Tradition des indigenen Volkes im Norden Fennoskandinaviens

Infos zur Tour
- Schwierigkeitsgrad: einfach
- Dauer: 02:00 Stunden
- Preis pro Person: 109 €
Dies ist ein AIDA-Ausflug
- Kreuzfahrt: Winter im Hohen Norden
- Hafen: Bodø
Dieser Ausflug eignet sich perfekt, wenn ihr Bodø besucht und Lust auf etwas Entspanntes habt, bei dem ihr dennoch viel lernen könnt. Darüber hinaus ist er perfekt, falls ihr nur kleine Strecken zurücklegen könnt, da ihr hier nur vom Bus zum wenige Meter weit entfernten Camp spaziert und euch dort hauptsächlich in einem gemütlichen, großen Zelt aufhaltet.
Unsere Erfahrung mit dem Ausflug
Rentiere im Camp
Im Camp werdet ihr einigen Rentieren begegnen, von denen eines besonders zutraulich ist: Angel. Angel wurde von den Samen von klein auf großgezogen, da er seine Mutter verlor und zu jung war, um sich allein in der Natur durchzusetzen.
Als unsere Reisegruppe aus dem Bus aussteigt, werden wir von Angel und Sami Elin Oskal bereits erwartet. Interessanterweise tritt Angel von sich aus an uns heran mit Elin Oskal im Schlepptau. Es ist gestattet, Angel zu streichlen und er scheint es sehr zu genießen, auch wenn man dabei ziemlich auf sein großes und teils sehr spitzes Geweih aufpassen muss.
Neben Angel befinden sich weitaus mehr Rentiere im Camp, von denen sich drei weitere direkt hinter dem Zaun eines Geheges befinden. Elin Oskal erklärt, dass wir von Angels Verhalten nicht auf andere Rentiere schließen sollen: Es bleiben Wildtiere, die sich in der freien Natur natürlich nicht von Menschen streicheln lassen werden. Im besten Fall gehen sie einfach weg, im schlechtesten Fall werden sie sich mit ihrem nicht zu unterschätzenden Geweih wehren.
Die Sami glauben daran, dass der Mensch nichts aus der Natur besitzen kann, sondern nur nutzen darf. Das heißt, auch die Rentiere werden von ihnen nicht als ihr Besitz angesehen und ihr Wohl steht bei den Samen an erster Stelle. Elin Oskal hat Rentier Angel sogar unserer Reisegruppe zuerst vorgestellt sowie die anderen Rentiere, bevor sie sich selbst vorstellte.
Wird ein Rentier geschlachtet, wird ihm und der Natur zuerst gedankt. Nach dem Schlachten wird alles von dem Tier verwertet. Wir sitzen beispielsweise später im Lavvo (einem großen Zelt), dessen Sitzbänke allesamt mit Rentierfellen ausgestattet sind.
Ebenso wird nicht einfach ein Baum gefällt, um eine Unterkunft zu bauen: Auch hier wird dem Baum erst gedankt, dem Boden und der Natur.
Kultur und Tradition der Samen
Bei den Samen handelt es sich um ein Nomadenvolk aus Fennoskandinavien, deren Tradition und Kultur tief mit den Rentieren verbunden sind. Allerdings bedeutet das nicht, dass jeder Sami automatisch eine Rentierherde hütet. Dies ist nur eine von vielen verschiedenen Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft. Während unseres Ausflugs liegt der Fokus jedoch auf den Sami als Herdenhüter.
Wir verbringen während dieses Ausfluges die meiste Zeit im Lavvo, einem großen, rund geformten Zelt, das für Wärme und Gemeinschaft steht. Die Lavvos, in denen die Sami normalerweise leben, sind jedoch um einiges kleiner. Das, in dem wir uns befinden, ist speziell für Besuchergruppen gemacht und daher auch um einiges größer.
In der Mitte des Lavvos lodert ein angenehmes Feuer, dessen Rauch nach oben durch die Öffnung im Zelt abzieht. Elin Oskal legt immer wieder ein bisschen Holz nach, damit es warm bleibt.
Dabei erzählt sie uns jede Menge über die Kultur und Traditionen der Samen. Unter anderem serviert sie uns einen traditionellen Tee, der aus einem Pilz hergestellt wird. Er soll sich positiv auf die Gesundheit auswirken und hat einem der Rentiere im Gehege in der Vergangenheit geholfen während einer Krankheit schneller zu genesen.
Nach dem Tee bietet sie uns getrocknetes Rentierfleisch an, das eine besonders wichtige Nahrungsquelle damals während der kalten Winter war, da es besonders haltbar ist.
Elin Oskal trägt ein Gákti, die traditionelle Tracht der Samen. Diese Kleidung hat nicht nur eine praktische Funktion, sondern ist auch ein bedeutendes kulturelles Symbol. Sie wird oft aus Wolle oder Baumwolle gefertigt, wobei ältere Versionen häufig aus Rentierleder bestanden.
Charakteristisch für den Gákti sind kräftige Farben wie Blau, Rot, Grün und Gelb, die kunstvoll kombiniert werden, sowie aufwendige Stickereien, Bänder und Metallelemente. Die Muster und Farben können je nach Herkunft, Familie oder sogar persönlichem Status variieren.
Besonders bei festlichen Anlässen wie Hochzeiten, Taufen oder samischen Versammlungen wird die Tracht getragen, wobei Männer und Frauen jeweils leicht unterschiedliche Versionen tragen. Während der männliche Gákti oft länglicher geschnitten ist, hat der weibliche Gákti eher eine kleidartige Form.
Ergänzt wird die Tracht häufig durch traditionelle Gürtel, Schuhe aus Rentierleder und eine Kopfbedeckung, die ebenfalls regionale Unterschiede aufweist. In der modernen samischen Gemeinschaft dient der Gákti nicht nur als kulturelle Bekleidung, sondern auch als Ausdruck samischer Identität und Stolz.
Bewertung und Erfahrungsbericht des Auflugs
Wir bewerten Ausflüge in fünf unterschiedlichen Kategorien. In jeder Kategorie können bis zu 10 Punkte erreicht werden, was ein Maximum von gesamt 50 Punkten ermöglicht. Bitte beachtet, dass unsere Bewertung subjektiv ist und wir hier nur von unserer eigenen Erfahrung ausgehen.
- celebration Sensationsfaktor (30%): 5
- menu_book Informationsgehalt (25%): 9
- schedule Geringe Wartezeiten (15%): 10
- airport_shuttle Transfer (10%): 10
- payments Preis-Leistungs-Verhältnis (20%): 6
37 Punkte
Da es sich hier um einen Ausflug in Norwegen handelt, ist der Preis leider prinzipiell hoch. Dennoch ist er äußerst informativ und ihr lernt eine ganze Menge in der kurzen Zeit.
Darüber hinaus ist Elin Oskal eine äußerst sympathische Person und es macht große Freude ihr zuzuhören, wie sie über ihre Kultur, sowie die Tradition und Geschichte ihres Volkes erzählt.
Wartezeiten gibt es auf diesem Ausflug keine: Ihr werdet direkt am AIDA-Schiff mit dem Bus abgeholt und werdet vor Angel und Elin Oskal rausgelassen.